Beschreibung
Die Arbeit untersucht - und publiziert in Band II - 100 Flugschriften und Petitionen, die zwischen März 1848 und Mai 1849 eigene Vorschläge zur deutschen Verfassungsfrage präsentieren oder die 'offiziellen' Dokumente (Siebzehnerentwurf, Grundrechtegesetz, Paulskirchenverfassung) kommentieren und damit ihre Visionen eines zukünftigen Deutschlands offenlegen. Im Gegensatz zu der bisherigen Forschungsmeinung kristallisieren sich dabei vier Verfassungstypen heraus: 1) die konstitutionelle Monarchie als nur wenig modifizierte Variante des Bestehenden; 2) die parlamentarische Monarchie der vielfach oppositionellen Liberalen; 3) die Verfassung des modernen Konstitutionalismus einer breiten liberaldemokratischen Schicht; und 4) die Verfassung des souveränen Volkes der linken Demokraten. Mit diesen vier unterschiedlichen Verfassungsmodellen haben sich jene politischen Grundströmungen herausgebildet, die für die nächsten 100 Jahre in der deutschen Geschichte virulent bleiben sollten.
Autorenportrait
Horst Dippel war bis 2009 Professor für British and American Studies an der Universität Kassel. Sein Forschungsschwerpunkt ist die amerikanisch-westeuropäische Verfassungsgeschichte, 18.-20. Jh., zu der er u.a. die 'Constitutions of the World from the Late 18th Century to the Middle of the 19th Century' in 33 Bänden (2005-2014) herausgegeben hat. Seine 'Geschichte der USA' erschien 2015 in 10. Auflage.
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